AKG K 701 – Test

Ich hatte das große Glück, den Kopfhörer als Geschenk zu ergattern und somit brauchte ich die anfallenden 220€ Straßenpreis nicht hinzublättern. 🙂

Klang:

Durch intensives recherchieren rund um den „K 701„, hatte ich schon mal eine grobe Vorstellung wie der Klang sein könnte. Als ich den Hörer dann aufsetzte und zum ersten mal probehörte war ich einfach nur fasziniert. Was für eine „Bühne“! Er transportiert das Sondgeschehen weg vom Hörenden in das Zimmer. Es ist wirklich so, dass ich manchmal nicht weiß ob der ein oder andere Sond aus dem Kopfhörer kommt oder von Außen und ich den „K 701“ zum Lokalisieren abnehmen muß. Luftig nennt man das, ist eben auch ein offener Kopfhörer. Man kann zudem recht gut orten, wo sich in etwa die Instrumente/Sounds im Gesamtklangbild befinden. Ganz große Klasse, da steh‘ ich drauf! Das ist allerdings stark abhängig von der Soundqualiät und vom Mastering des Liedes/Tracks.

Die zweite herausragende Stärke des „AKG K 701“ ist sein Auflösungsvermögen. Speziell die höheren Frequenzbereiche werden förmlich „seziert“. Shaker, Strings und Hi-Hats entwickeln dadurch Charakter und klingen nicht immer annähernd gleich. Der „DJ-1“ war damals schon eine kleine Offenbarung in Sachen Detailwiedergabe für mich. Der „K 701“ toppt das aber nochmal um ein gutes Stück. Da tauchen viele kleine filigrane Details auf, die vorher so nicht wahrzunehmen waren. So zum Beispiel Zupf- oder Blasgeräusche, das Knistern/Rauschen bei Vinyl-Scheiben, das Umblättern von Notenblättern oder das knarzen von Stühlen bei Symphonie-Aufnahmen.

Nachdem ich die Stärken des Kopfhörers hervorgehoben habe, will ich nun zu den Nachteilen, aus meiner Sicht, kommen. So schön er die mittleren und hohen Frequenzbereiche präsentiert, so sträflich vernachlässigt er die Bässe. Klar sind diese vorhanden, aber viel zu dünn. Und da brauch mir auch keiner kommen mit: „Die müssen sich noch einspielen; Du Bassfetischist; Dein Gehör ist doch versaut; Der klingt nur natürlich“. Eben nicht! ich habe HQ-Recordings mit dem „ZOOM H1“ gemacht und männliche Sprachaufnahmen wirken einfach ausgedünnt. Fakt! Das spiegelt auch die „Frequency Response“ wieder. Die Ingenieure bei „AKG“ haben wirklich beeindruckende Arbeit geleistet, das Frequenzspektrum so gleichmäßig verteilt hinzubekommen. Aber da liegt auch der Hund begraben. Aus psychoakustischen Aspekten ergibt sich eine sensiblere Wahrnehmung von hohen, als von tiefen Frequenzen bei gleichem Pegel! 😉

Komfort:

Er ist ein ohrumschließender, sehr angenehm zu tragender Kopfhörer. Riesige, softige Velourspolster übermitteln mir sehr viel Tragekomfort über lange Zeitspannen. Der oftmals als unbequem beschriebene Noppen-Kopfbügel macht mir überhaupt keine Probleme. Volle Punktzahl!

Fazit:

Ein Edelsound gepaart mit maximalem Komfort empfiehlt den „AKG K 701“, für den puren Musikgenuß zuhause. Für mobile Zwecke ist der Hörer gänzlich ungeeignet, aber das sollte auch klar sein. Wer das volle Potenzial des Headies abrufen möchte, sollte auch für eine entsprechend saubere Signalkette sorgen. Ich treibe ihn über einen kleinen Röhrenverstärker an und das macht schon was, zumal man mit unterschiedlichen Tubes experimentieren kann.

Was mir auch, so als kleines Sahnehäubchen, gefallen hat, war die sehr feine Verpackung in der der „K 701“ kam und der kleine Kopfhörerständer.

 

Klang:                          9/10
Komfort:                   10/10
Preis/Leistung:        10/10

 

attix Verfasst von:

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