Fotosafari in Quedlinburg

Ok, Fototasche packen. Was nehme ich mit? Hmm… Städtetrip, mal sehen… Mein geliebtes 35er, auf jeden Fall das 24er und für bissl Tele-Optik das 85er. Ach ne, doch eher 105er, das kann auch Makro. Hach, ich brauche zukünftig echt noch ein Glas mit mehr Weitwinkel. Das Handling mit dem 24er in engen Gassen kann schon mal eckig werden. Was brauche ich noch? Stativ – check. Akkus – lieber ein paar mehr, als zu wenig, Speicherkarten und ND-Filter.

Das sollte für den 4-Tages-Trip nach Quedlinburg, übers lange Pfingstwochenende, ausreichen. Jener war ein Geburtstagsgeschenk meiner lieben Frau zu meinem 40sten und endlich ging es los. Die Wetterprognose war zwar leider durchwachsen, aber ich nehme es einfach, wie es kommt.

Freitag nachmittags startete unsere Rutsche Richtung Harz und nach 2h trafen wir 4 bei der Ferienwohnung ein. Ein alter, umgebauter Lokschuppen mit angrenzendem Bahnhof, sollte uns für die Aufenthaltszeit beherbergen. Dieser machte auf uns auch gleich einen ordentlichen, rustikal gemütlichen Eindruck. Fürs besondere Lokschuppen-Feeling fährt alle 30 Minuten eine Bahn vorbei. Grüße an meinen Bruder gehen raus. 🙂

Wenn dir beim anschauen die Bilder zu klein sind, einfach Handy quer legen. Pinch und Zoom mit den Fingern gehen auch.

Das Bild stammt nicht von mir, sondern vom Airbnb-Inserat, da ich es nicht geschafft habe, mal ein Bild von der Außenansicht zu knipsen. -.-

Am späten Nachmittag machten wir uns gleich mal los in die Innenstadt. Das sollte mir auch dazu dienen, schon mal einen groben Überblick zu gewinnen, wo gute Foto-Spots sind. Denn am nächsten Morgen würde die Fotosafari beginnen. Je eher wir starten, um so besser. An diesem Wochenende fanden in Quedlinburg zeitgleich die 1100 jährigen Königstage statt und somit sind auch viele Besucher da. Ich möchte jedoch am Liebsten keine fremden Menschen auf meinen Bildern. Somit hieß es ganz früh aus dem Bett und die Ruhe in der schönen Stadt ausnutzen.

Und das haben wir dann auch gemacht. Wir fuhren als erstes morgens auf den Schlossberg und von dort zu Fuß Richtung Schloss. Denn von hier oben hat man eine wunderbare Aussicht. Anschließend liefen wir immer weiter ins Stadtzentrum.

Gegen Mittag waren dann auch einfach zu viele Leute unterwegs. Somit ging es zurück Richtung Ferienwohnung und erstmal was futtern. Nach einer kleinen Siesta machten wir uns wieder los, Richtung Thale zum Hexentanzplatz. Vielleicht ist da ja auch was für die Kids dabei? Dort angekommen besuchten wir 4 zunächst ein Hexenhaus, das auf dem Kopf steht. Danach genossen wir ein Eis, welches mir in bester King-of-Queens-Manier auch gleich aus der Waffel purzelte. Tara hatte Mitleid und teilte ihres mit mir. Die Gute. Anschließend ging es an den Abgrund. Was für eine Aussicht. Jasmin mit ihrer Höhenangst hatte wenig Freude dabei. Ich konnte allerdings ein paar schöne Aufnahmen einfangen.

In meinem kleinen Fotoführer für den Harz las ich von der großen Lauenburg. Da diese gleich in der Nähe war, statteten wir ihr auch noch einen kurzen Besuch ab. Das Gelände um die Burg ist für Fahrten mit dem Auto eher suboptimal. Da die Kiddies jedoch schon tagsüber viel gelaufen waren, befürchteten Jasmin und ich, dass die kleine Tara eventuell den Stieg nach oben nicht durchhält. Also quälten wir uns mit dem Auto die enge, steile Piste durch den Wald nach oben zur Lauenburg.

Damit fand der zweite Tag sein Ende. Wir waren alle ziemlich kaputt. Für den nächsten Tag hatte ich über Google-Maps entdeckt, dass hier in der Nähe ein altes, verlassenes FDGB-Heim residiert. Den Infos nach ein Traum für jeden Lost-Places-Jäger. Da andere Ausflügler darauf hinwiesen, dass es dort auch schon mal recht voll werden kann, entschieden wir uns wieder für einen frühen Besuch am Morgen.

Dort angekommen merkt man erstmal, wie riesig das Gebäude ist. Alles kaputt, überall Graffiti und Müll. Endlose Gänge mit zahllosen Zimmern. Während ich drinnen ungestört und begeistert losknipste, vertrieben sich die Mädels die Zeit draußen mit dem Ball. Spannend war es allemal!

Wir haben dann nach 1-2h zugesehen, dass wir uns dort wieder vom Acker machen. Denn ganz legal ist der Aufenthalt für uns dort leider nicht. Auf dem Rückweg noch schnell einen Einkauf erledigt, ging es zurück in die FeWo. Für den Nachmittag war ein Ausflug zur nahegelegenen Roseburg angesetzt. Die schöne Parklandschaft mit ihrem Stilpluralismus hatte es mir schon angetan. Leider bedeckte sich der Himmel dort.

Das war dann das Ende vom dritten Tage. Eine letzte Übernachtung noch und dann ging es auf Heimreise. Für diese hatten wir uns noch einen Abstecher zur Burg Falkenstein überlegt. So haben wir es dann auch gehalten. Unweit der Burg, das Auto auf dem Parkplatz abgestellt, führte uns der Weg noch 2Km durch wunderschönen Wald.
Die Burg ist sehr gepflegt. Drinnen gab ein Duett mittelalterliche Musik zum Besten und wir konnten noch an einer Falkenshow teilnehmen. Ich bin ja kein Freund von dem Gefangenhalten von Wildtieren. Allerdings kommt man ansonsten wahrscheinlich nie in die Nähe von einem Weißkopfseeadler. Nach der Show machten wir uns wieder auf zum Auto und anschließend auf dem Heimweg.