Korg NTS-2 Oszilloskop

Das Leben trägt schon manchmal interessante Blüten. Da erhalte ich von meinen netten Kollegen als Geburtstagsgeschenk einen Gutschein eines Musikfachgeschäfts und wusste vor diesem glücklichen Umstand gar nicht, ob ich von dort was brauche. Dankbar ob der Möglichkeit, dauerte es natürlich nicht lange und mir kamen einige Gerätschaften in den Sinn, die von großem Interesse sind. Auf einen neuen Fieldrecorder bin ich seit geraumer Zeit scharf sowie das Oszilloskop von Korg. Mit dieser Absicht, sowie griffbereitem Gutschein in der Hand, steuerte ich in den Laden. Eine Stunde später verließ ich glückselig den Shop, hatte dieser doch beides auf Lager. Die Beute: ein Tascam DR-40x sowie das Korg NTS-2 Oscilloscope.

Ein Fieldrecorder ist ziemlich selbsterklärend. Dazu braucht es aus meiner Sicht keine detaillierte Betrachtung. Die Aufnahmequali ist jedenfalls exzellent. Zum NTS-2 gibt es jedoch ein paar interessante Anmerkungen und ich hab‘ lange überlegt, wie ich so ein Gerät in einen Artikel fassen kann. Das Oszilloskop nur mit Text zu beschreiben würde nicht funktionieren. Daher entschied ich mich, mehr mit Videos zu arbeiten…

Gleich vorab als Disclaimer: Ich bin kein Profi in Sachen Oszilloskop. Somit kann ich nur eine kleine Übersicht zum NTS-2 geben. Es gibt YouTuber, die ausführliche Reviews zu allen Funktionen erstellt haben. Wer mehr Details in die Tiefe will ist dort besser aufgehoben. Ich will das Gerät im Großen und Ganzen so betrachten, wie Korg es sich vermutlich vorgestellt hat. Als Entdecker-Tool für Neugierige.

Der NTS-2 gehört zu einer kleinen Serie von Korg-Geräten. Neben einem Synth (NTS-1) gehört ebenfalls noch ein Kaoss Pad (NTS-3) zum Dreiergespann und ich finde alle eine nähere Betrachtung wert. Gemeinsam haben die drei eine sehr kompakte Größe, eine gewisse Simplizität und dennoch recht viel Funktion. Damit man diese Geräte allerdings nutzen kann, müssen sie erst einmal zusammengebaut werden…

Der Aufbau ist denkbar einfach. Teile trennen, Anschlüsse verbinden, ein paar Schrauben festziehen und der kleine Kasten ist per USB-Anschluss oder Batterien (2x AAA) sofort einsatzbereit. Das erinnert mich ein bisschen an die Zeit in der DDR. Ich stamme ja gebürtig von dort und damals gab es sog. „AGs“ (Arbeitsgemeinschaften), die sich mit allen möglichen Dingen befassten. So ein NTS-Klassensatz hätte sich hervorragend dafür geeignet. Nichtsdestotrotz bereitete mir der Power Switch ein paar Probleme. Der ist nicht ganz 100%ig genau eingelötet und klemmte in der rückseitigen Abdeckung. Das zaghafte Gefummel mit der Zange am Switch habe ich aus dem Video ausgeschnitten.

Funktionen bringt das Gerät folgende mit sich:
4-Kanal Oszilloskop für CV und Audio
2 unabhängige Wellenformgeneratoren
Spektrum Analyzer mittels FFT
Stimmgerät

Auf die ersten zwei Punkte versuche ich etwas einzugehen, da sie für mich persönlich den meisten Nutzen beherbergen. Mit der „Scope“-Funktion kann ich optisch dargestellt bekommen, was ich sonst nur akustisch wahrnehme. Sowas suche ich schon länger. Zugegebenermaßen befindet sich bereits ein analoges Oszilloskop seit geraumer Zeit in meinem Besitz. Einst als Geschenk erhalten, erwirkten ein Mangel an geeigneten Anschlusskabeln und die recht stattliche Größe jedoch nie die Absicht, damit herumzuexperimentieren. Das verhält sich mit dem NTS-2 jetzt ganz anders. Damit erscheint per Display auf einfachem Wege, was beispielsweise an Sounds aus einem Synthesizer ertönt. Gerade für Leute mit wenig Vorwissen wird hier auf mehreren Ebenen gut dargestellt, was z. Bsp. eine Rechteckwelle, Sinus- oder Sägezahnwelle ist. Wie stellt sich ein Pink Noise dar, eine LFO-Modulaion. Eine kleine Veranschaulichung gibt es in folgendem Video…

In dem Video wird, denke ich, offensichtlich, dass mich experimentelle Sounds mehr interessieren als Akkorde.

Neben der „Scope“-Funktion erhält man beim NTS-2 zusätzlich einen Spektrum-Analyzer (WAVE) der neben der Schwingung auch noch die Amplitude der Frequenzbereiche auf einer Skala anzeigt.

Spannend und vielseitig einsetzbar sind die zwei unabhängig voneinander agierenden Wellengeneratoren. Jene bieten neben der Funktion als Oszillator mit diversen Wellenformen, auch Optionen wie LFO oder Hüllkurven-Steuerung. Super einsetzbar als Modulationsquelle, wie im nächsten Video angerissen…

Selbstverständlich ist da viel mehr möglich, als ich hier in den kurzen Videos zeige. Jede/r soll bestärkt sein, auf die eigene Entdeckungsreise mit dem Korg NTS-2 zu gehen. Besonders spannend finde ich die Visualisierung von hypnotischen „Lissajous-Figuren“ oder Oszilloskop-Musik. Für das ATTIX-Intro habe ich eine Software namens „osci-render“ verwendet. Ich empfehle fortführend in der Thematik die Arbeit von „Jerobeam Fenderson„. Das ist schon sehr abgefahren was da so möglich ist.

attix Verfasst von:

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