UREI 1601E – Der Kampfpanzer

Nach dem Review zum Technics SH-MZ1200 emergierte die Frage, warum ich eigentlich noch keins für den Urei 1601E niedergeschrieben habe. Zumal der DJ-Mixer schon einen ungewöhnlichen Sonderling unter Seinesgleichen darstellt. Ich empfand immer große Begeisterung für dieses Gerät und somit auch reichlich Antrieb auf eine genauere Reflexion dessen.

Mir ist durchaus bewusst, dass die hier beleuchteten DJ-Mixer Vertreter aus der Vergangenheit sind, die quasi null Relevanz heutzutage besitzen. Nichtsdestotrotz sind das wunderschöne Geräte, welche sich qualitativ nicht hinter aktuellen Modellen verstecken müssen. Würde es mir hier auf dem Blog hauptsächlich um möglichst viel Traffic gehen, hätte ich über den neuen Pioneer DJM A9 oder den ebenfalls ganz frischen DJ-Controller DDJ FLX 10 aus gleichem Hause geschrieben. Weder besitze ich jedoch diese Geräte, noch plane ich sie zu kaufen. Daher beziehe ich mich auf Technik mit persönlichem Bezug, sowie Faible. Gerade die 1601er Reihe von Urei stellt obendrein was Besonderes im Bereich der Battle-Mixer dar. Eine genauere Betrachtung ist da mehr als verdient. Diese Mischer grenzten sich vorwiegend optisch von den sonst üblichen Designs für jenen Mischer-Typus ab und besitzen einen hohen Wiedererkennungswert. Sie boten aber noch mehr. Urei hat bei den Geräten ziemlich in die Vollen gegriffen und eher geklotzt statt gekleckert. So tauchen bei näherer Betrachtung viele Interessante Details auf. Die können positiv sein, wurden jedoch auch teils negativ konsentiert.

Wenn der interessierte DJ 2005/2006 beim Fachhändler seines Vertrauens einkehrte und den Blick über die DJ-Sektion schweifen ließ, blieb sein Auge mit Sicherheit bei den Mixern von Urei hängen. Das Design dieser Steuerzentralen stach aus dem Einheitsbrei heraus. Wuchtig wie ein Kampfpanzer erschienen die Angebote der Konkurrenten daneben wie Spielzeuge. Dieses Konzept machte mich ebenfalls neugierig. Da zu dieser Zeit ein Technics SH-MZ1200 von der Umsetzung her nicht so richtig überzeugen konnte, ersetzte ich ihn durch den Urei-Mixer. Etwas Unsicherheit war allerdings schon vorhanden, zumal der 1601E nur zwei Kanäle besitzt und als Battle-Mixer beworben wurde. Hip Hop-DJs, die schnelles Cutting und Scratching praktizieren fühlen sich damit eher Zuhause. Dazu zähle ich mich nun nicht gerade.

Bereits beim Auspacken des 1601E wird einem umgehend bewusst wie groß und schwer das Teil ist. Knappe 5Kg Gewicht und 40cm in der Tiefe sind eine Ansage. Für einen Zweikanäler ist das schon unverschämt. Dazu dieses derbe, kantige Design. Nichts wirkt wie von der Stange. Riesige Potis, geschmeidigste Fader, Kippschalter aus Metall, umfassende Effekt-Einheit, strahlende Pegelanzeigen, jedes kleine Knöpfchen besitzt das Urei-Logo und dies alles in eine Haptik gegossen, die grundsolides Vertrauen in die Technik vermittelt.

Am markantesten sind neben der an Militärfahrzeuge oder einen Ziegelstein erinnernden Seitenansicht die Poti-Knöpfe. Daher schauen wir uns gleich mal die EQs an. Der hier verbaute 3-Band EQ besitzt eine Kill-Funktion, so wie ich es persönlich bevorzuge. Die Poti-Knöpfe fassen sich außerordentlich gut an und laufen sehr weich. Ungewöhnlicherweise liegen diese nicht in einer direkten Linie mit dem Kanalfader. Mich störte das jedoch nie. Was allerdings verwundert ist, dass die Potis keine Mittenrastung besitzen. Dass so etwas bei einem 3-Band EQ fehlen kann war mir neu und erfordert sehr gefühlvolles Drehen. Bei guter Beleuchtung fällt die mangelnde Rastvorrichtung kaum ins Gewicht. Anders sieht es aus, wenn man in einer schwach illuminierten Umgebung hantiert und kein haptisches Feedback hat. Dass es auch mit Einrasten geht, bezeugen andere Potis am 1601E. Das Weglassen war also eine bewusste Entscheidung. Nichtsdestotrotz macht das Drehen an den gut klingenden Potentiometern Laune. Der Hersteller Urei, oder mit vollem Namen „Urei by Soundcraft by Harman“ besitzt bereits viele Jahre an Erfahrung mit Club-Mischern. Der berühmteste Typ aus dem Hause ist wahrscheinlich der 1620 Rotary-Mixer aus den 80ern. Ein Traum von einem Club-Mixer, dem ein legendärer Sound nachgesagt wird. Diese Erfahrung spürt man dem 1601er an.

Urei 1620 © alphamusique.jp

An meinem Mixer hatte sich mit der Zeit die Gummiummantelung der Potis gelblich verfärbt. Sowas passiert bei bestimmten Materialien einfach durch Wärme. Sieht nicht schön aus und wirkt immer so, als wäre man starker Raucher. Diese Vergilbung habe ich wegbekommen durch Retrobrighting. Jetzt ist das Grau wieder grau.

Die Modelbezeichnung weist bereits daraufhin, am Technics Mixer hat sie leider gefehlt, hier ist nun eine dabei. Die Effekt-Einheit und diese hat es in sich. Bestehend aus insgesamt 30 anwählbaren Effekten, 5 Effekt-Bänken, EQ-Isolator, 2 Parameter-Encodern und alles beatsynchron. Da einige Funktionen dieser FX-Unit sich nicht sofort erschließen, macht es durchaus Sinn, im Handbuch nachzulesen. Dort gibt es auch eine Komplettübersicht des FX-Arsenals.

Bank A beinhaltet die 5 inkludierten Kerneffekte als Einzelinstanzen. Konkret sind das: Cutter – Gate-Effekt; Pan – Panorama-Effekt; Filter – High Pass-, Band Pass-, Low Pass-Filter; Flanger – klassischer Flanger-Effekt, sowie Delay – für Echo-Effekte. Manipulieren lassen sich jene über die zwei X-Y Encoder. Beim Filter lässt sich beispielsweise damit Filterfrequenz und LFO-Geschwindigkeit justieren, oder beim Delay die Taktung und Feedback. Die digitalen Effekte klingen insgesamt ganz gut, habe jedoch schon bessere Filter gehört. Mir ist die voreingestellte, nicht veränderbare Resonanz dessen zu aggressiv. Der Pan-Effekt klingt sehr interessant und Delay, sowie Flanger grundsolide.

Die Effekt-Bänke B bis F beherbergen voreingestellte Multieffekte, bestehend aus Effektketten der 5 Kerninstanzen. Richtig, die Effekte sind untereinander kombinierbar. Steht der Bank-Wahlschalter auf Bank B-F, sind die 5 Einzeleffekt-Wahlbuttons jeweils die Auswahl der 25 vorprogrammierten Effektketten. Die klingen durchaus interessant und können per Encoder verändert werden.

Soweit so gut. Was die ganze Geschichte dann noch spannender macht, ist der umfangreiche EQ-Isolator. Dieser steuert durch seine drei Tasten einige Funktionen. Vordergründig lässt sich auswählen, ob man den aktivierten Effekt auf das gesamte Klangbild anwenden möchte oder nur auf einzelne Frequenzbereiche. Zum Beispiel möchte man das Delay nicht unbedingt auf dem Bassbereich nutzen. Dabei kommt gern mal ein heftiges Galoppieren aus den Lautsprechern. Um dies zu vermeiden wählt man den Bass einfach mittels Tastendruck ab und spart sich somit das Drehen am EQ-Poti. Der Isolator kann aber noch mehr. Wird bspw. der Filter-Button gedrückt gehalten, kann über das simultane Drücken der „low-mid-high“-Tasten HPF, BPF, LPF und die LFO-Wellenform ausgewählt werden. Macht man dies mit dem Delay, kommen drei unterschiedliche Delay-Typen zum Vorschein. Ebenfalls kann mittels Isolator-Tasten der BPM-Bereich für die Beat Sync-Detektion selektiert werden. Anstelle der Effekte, hält man hierbei die Tab-Taste gedrückt. Standardmäßig deckt diese automatische Erkennung den Rahmen von 90-180 Beats ab. Das reicht für die meisten Fälle, kann bei Bedarf aber nach unten oder oben verändert werden. Warum deckt die Sync-Engine nicht einen unbegrenzten BPM-Bereich ab? Weil die Takterkennung mittels Einschränkung einfach genauer arbeitet. Ist der Takt richtig erkannt, kann über den Beats-Wahlschalter ein Vielfaches, oder ein Teiler der BPM des Tracks eingestellt werden. Macht beim Delay-Effekt ein schnelleres Einstellen möglich als per Encoder und hier auch am meisten Sinn. Sollte den DJ die automatische Erkennung stören, oder falls sie nicht wie gewünscht arbeitet, kann manuell per Tab-Button ein Takt eingegeben werden.

Um die Effekte auf die Kanäle zu bekommen, besitzt der 1601E pro Channel einen BPM FX-Switch für hartes Aktivieren. Zum geschmeidigen Einblenden gibt es auch noch einen BPM FX Mix-Fader. Er gilt jedoch für beide Kanäle. Wenn der Effekt auf das Mastersignal geroutet werden soll, müssen dazu beide BPM FX-Switches aktiviert sein. Dann ist der Effekt auch Post-Fader. Nur so ist ein Delay-Fading möglich. Also wenn der Kanal-Fader während des Effekts heruntergezogen wird und nur das abklingende Delay noch zu hören ist.

Liest sich alles recht kompliziert, ist es aber im Gebrauch nicht. Der Umgang mit der Effekt-Einheit ist logisch nachvollziehbar, zuverlässig und geht flüssig von der Hand. Das Teil macht mir persönlich Spaß.

So komplex die Effekt-Einheit auch ist, gibt es doch genug DJs, die ein externes Effektgerät bevorzugen. Zumal diese meist noch umfangreicher ausgestattet sind, oder es ist einfach eins bereits vorhanden. Dafür bietet der Mixer Send/Return-Anschlüsse. Aktiviert wird diese Schleife über einen großen, roten Kippschalter.

Apropos Anschlüsse. Schauen wir uns doch mal die Konnektivität des Urei-Mixers genauer an. On Board ist so ziemlich das, was man sich 2006 an einem Battle-Mixer vorgestellt hat. 2 Phono-Ins, 3 Line-Ins, Master-Out als XLR und Cinch, Booth-Out als XLR und Cinch, Mic-In, sowie die bereits erwähnte Effekt-Schleife mittels Cinch-Anschluss. Was es nicht gibt, sind irgendwelche Fader Start-Buchsen, USB- oder FireWire-Anschlüsse, sowie keinen An/Ausschalter. Tatsächlich besitzt der Urei-Mixer keinen Power Button und kann nur über das Stromkabel ein- oder ausgeschaltet werden. Hier empfiehlt es sich eine Steckerleiste mit Schalter zu verwenden. Warum der Hersteller sich für diese Umsetzung entschieden hat bleibt ein Rätsel.

Aufgefallen ist mir, dass wenn ein Signal am Line-In anliegt und ich auf den Phono-Eingang wechsle, jenes Line-Signal weiterhin ganz leise zu hören ist. Das sollte so nicht sein, auch wenn ich mir schwerlich vorstellen kann, dass das „Einbluten“ eine große Rolle beim Mixen spielt. Die Pegelanzeige signalisiert mit blau-weißer Farbgebung reaktionsschnell und gut erkennbar das Eingangs- und Ausgangslevel. Gefällt mir sehr gut. Wird der Pegel zu laut, blinken am oberen Ende des Levelmeters rote LEDs auf, ebenso wie eine kleine LED am Trim-Poti. Sehr gut, da gehört das Warnlämpchen auch hin. Zum Schutz für Übersteuerung besitzt der 1601E einen integrierten Limiter, der das Schlimmste verhindert.

Nicht nur der Limiter soll dem DJ das Leben erleichtern. Spendiert bekam der Urei-Mixer extra noch einen aktivierbaren 80Hz Hochpassfilter im Master, falls der Club mal zu sehr wummert, sowie als besonderes Schmankerl eine sog. „Exciter„-Funktion. Diese arbeitet wie eine Art Bandpassfilter. Als Ergebnis gewinnt man eine Betonung bestimmter Frequenzen im Track. Das kann von dezenter Hervorhebung bis hin zu massivem Bassnachdruck oder auch Hochtonzwitschern führen. Die Frequenz dazu wird per Frequenz-Poti gewählt und Intensität mittels Mix-Poti. Betätigt der DJ beide Potis etwas schneller, ergibt sich ein Filter Sweep oder auch Phasing.

So viele Extras an Ausstattung in Kombination mit dem Ideenreichtum seitens Urei sind lobenswert wie ich finde, nutze jene Draufgabe persönlich allerdings eher selten. Die Tracks die ich zum Mixen verwende besitzen in der Regel höchste Audioqualität. Ein Anwärmen oder Akzentuieren bestimmte Teile dieser ist daher nicht nötig. Wer jedoch damals 2006 schlechte MP3s oder alte Platten aus den 90ern abgespielt hat, wird sich durchaus über diese Klangmanipulation gefreut haben. Außerdem halte ich es für essentiell, den Mixer nicht in den roten Pegelbereich zu fahren.

Zu den Funktionen habe ich alles Wesentliche genannt, denke ich. Könnte noch erwähnen, dass die Send/Return-Schleife auch als Line-In umprogrammiert werden kann, oder, dass das Send-Signal zudem als Record Out dient. Überdies sind auf der Frontseite noch Hamster Switches und die Auswahl der Faderkurve für Kanal- oder Crossfader. Der hier selektierbare Linearverlauf lässt mich glücklich glucksen. Ich kann den üblichen, fix eingestellten, exponentiellen Kurvenverläufen vieler Mixer einfach nichts abgewinnen. Warum muss bei 20% Faderweg die Lautstärke bereits um die Hälfte fallen? Sowas mag ich überhaupt nicht.

Vielleicht kurz noch zum Kopfhöreranschluss. Den gibt es an der Frontseite als 3,5mm oder 6,3mm Buchse. Die große ist bemerkenswerterweise von innen blau beleuchtet. Der Switch von Master und Cue befindet sich ebenso hier. Für das Vorhören zwischen Channel 1&2 gibt es auf der Oberseite einen Mix-Fader. Von anderen 1601E-Nutzern habe ich die Beschwerde gelesen, dass der Ausgang zu leise wäre. Das kann ich mit meinem Ultrasone Pulse DJ-Kopfhörer überhaupt nicht bestätigen. Auf 12 Uhr-Stellung, also bei 50% Leistung, vibriert bei mir bereits die Hirnrinde. Erwähnenswert find ich den zusätzlichen Headphone-EQ. Gerade bei hohen Lautstärken neigen manche Kopfhörer zum schneidenden Hochton. Dieser lässt sich mit jener Klangeinstellung absoften.

Zusammengefasst ist der Urei 1601E ein gut ausgestattetes Arbeitsgerät für DJs. Genauso wie seine zwei Vorgänger 1601 und 1601S, ist auch der Dritte im Bunde eine attraktive Alternative zu Rane, ECLER, Technics und Co. gewesen. Eine weitere Besonderheit zu den gängigen Battle-Mixern war die Verschmelzung von Scratch-Mixer und gewöhnlichem DJ-Pult. Somit wurde der Hip Hop-Künstler ebenso bedient, wie der Elektro-DJ. Das konnten so überzeugend nur sehr wenige Mischer und machte den 1601E äußerst flexibel. Die Stärken des Urei liegen ganz klar in der Qualität, Optik, Robustheit, Ausstattung und Klangqualität. Die digitale Signalverarbeitung von 96 kHz und 24 Bit klingt verdammt gut. Druckvoll, breit und klar. Diese Eigenschaften führten dazu, dass ich lange Zeit über diesen Mixer meine Schallplatten digitalisiert hatte. Abgelöst wurde er erst durch einen dedizierten Phono-Vorverstärker.

Nicht unerwähnt will ich die Aussagen anderer DJs lassen, die über Probleme mit der Hardware klagten. Gestörte Funktionalität oder ausgefallen LEDs wurden da beschrieben. So wie ich das beurteilen kann, hielten sich die Beschwerden über Defekte jedoch absolut im gewöhnlichen Rahmen. Jeder Hersteller von DJ-Mixern hat mit einer gewissen Ausfallquote zu kämpfen. Das betrifft Rane genauso wie Ecler, Pioneer, A&H, Vestax oder eben Urei. Positiv ist anzumerken, dass die 1601 Mixer modular aufgebaut sind. Mit wenigen gelösten Schrauben, sowie Steckern lässt sich beispielsweise eine Effekt-Einheit tauschen. Vorausgesetzt, man bekommt irgendwo noch Ersatzteile.

Bedauerlicherweise verschwand die 1601er Reihe bereits 2008 langsam aber stetig aus dem Markt. Dabei droppte der Preis allmählich von einer anfänglichen 1000€ UVP zu etwas um die 400€. Warum der Hersteller sich gegen eine Fortführung der Battle-Mixer entschied, ist nicht bekannt. Ich trennte mich 2007 wieder von dem Zweikanäler. Trotz anhaltender Begeisterung entschied ich mich für einen vierkanaligen Allen&Heath Xone 42. Der Urei diente als Anzahlung. Wiederum zwei Jahre darauf ging auch der Xone 42 und tauschte den Platz mit dem wunderbaren Mackie d.4 PRO. Zu dem Mischer habe ich bereits einen Artikel auf meinem Blog verfasst. Als vor drei Jahren jedoch ein Angebot in den ebay-Kleinanzeigen auftauchte, dass man einfach nicht ablehnen konnte, wanderte erneut ein 1601E in meine Kollektion. Mittlerweile bekommt man den Urei leider kaum noch und wenn, dann zu horrenden Preisen bis 1000€. Mehr wie 300€ würde ich persönlich nicht ausgeben und da sollte das Gerät schon im Neuzustand sein. Für meinen habe ich geldbeutelfreundliche 100€ bezahlt. Sowas kann man durchaus als super Schnäppchen bezeichnen. Jener verbleibt nun endgültig hier. 🤘

Nachtrag

Geplant hatte ich es bereits eine ganze Weile, nun habe ich es endlich in die Tat umgesetzt. Der 1601E befindet sich zwar in einem super Zustand, dennoch ist immer irgendwas zu machen. Also habe ich ihn mal aufgeschraubt und gewartet. Hauptsächlich ging es mir um eine abgebrochene Schraube und um die Pflege von Fadern und Potentiometern.

Während der Demontage kam mir die Idee, selber einen AN/AUS-Switch zu installieren. Als ich den Mixer dann komplett geöffnet hatte wurde mir jedoch klar, warum der Mixer von Haus aus keinen Powerknopf hinten hat. Es ist schlicht kein Platz in der Tiefe dafür. Ich vermute, dass ursprünglich durchaus ein Schalter vorgesehen war, denn die Platine mit den ganzen Ein- und Ausgängen direkt hinter der Blende besitzt eine Auffälligkeit. An der logischsten Stelle, wo auf der Blende auch eine Aussparung ist um einen Button anzubringen, befindet sich auf der Platine in Linie dahinter, die Position Foot Switch. Foot Switch am 1601E? Die Pins sind allerdings gar nicht belegt. Eventuell gab es da eine Diskrepanz und Urei entschied sich kurzerhand auf den Powerknopf zu verzichten. Dies ist jedoch nur eine Vermutung, erklärt das Weglassen aber nachvollziehbar. Somit habe ich die Idee schließlich auch verworfen.

Als nächstes kümmerte ich mich um die abgebrochene Innensechskantschraube. Diese befestigen die schwarzen Gummiteile, die die Seiten bedecken und verantwortlich für die spezielle Optik jener sind. Diese abgerissene Schraube war die einzige, die auf der Innenseite mit zwei Muttern gekontert war. Die restlichen Innensechskantschrauben sind einfach nur ins Gehäuse geschraubt. Weshalb die eine Schraube zusätzlich fixiert war, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls wusste dies der Vorbesitzen scheinbar nicht und hat mit aller Gewalt versucht diese zu lösen bis sie brach. Ich kann mir gut vorstellen, dass er versucht hatte Rackwinkel anzubringen. Die Schraube ist jetzt draußen und Ersatz bestellt. (M4x10)

Abschließend habe ich mir die Fader und Potis vorgeknöpft. Kanal-, sowie Crossfader befanden sich allerdings in einem ausgezeichneten Zustand. Das Innenleben der Schieberegler musste nur von ganz wenig Schmutz befreit werden. Danach erhielten die Potis noch eine Behandlung mit Kontaktspray.

Nachfolgend sind ein paar Bilder der Aktion. Da habe ich zum einen die Stelle mit der kaputten Schraube markiert und zum anderen eine Großaufnahme des Fader-Typs gemacht, falls es jemanden interessiert. Kanal- und Crossfader sind identisch. Im Artikel weiter oben hatte ich geschrieben, dass die Effekt-Einheit mit wenigen gelösten Schrauben, sowie Steckern gewechselt werden kann. Das habe ich ebenfalls versucht mit einem Bild zu zeigen.

attix Verfasst von:

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload the CAPTCHA.