Mein Rückblick auf 2019

Das laufende Jahr neigt sich dem Ende zu und man verfällt in einen Zustand der Reminiszenz. Da schließe ich mich natürlich nicht aus. Was gefiel mir besonders gut dieses Jahr, was eher nicht so. Aus den Überlegungen erstellt mein Bauch und Hirn eine persönliche „Best-of“ Liste an der ich euch gern teilhaben lasse. In diesem Artikel werde ich mich allerdings auf rein musikbezogene Sachverhalte beschränken. Welches Album ist hängengeblieben? Gab es ein technisches Gerät, dass besonders gut performte? Was war der Reinfall des Jahres? So in der Art. Diese Übersicht soll auch mir als ein Reminder dienen, auf den ich in ein paar Jahren zurückgreifen kann.

Musik

Musikalisch war ganz klar das größte Highlight, das Auffinden der Death – The High Costs Of Living. Einfach, weil ich wirklich lange nach der Platte gesucht habe und die Scheibe nun in meinem Plattenregal archiviert steht.
Als eine Art stilistischer Kontrast dazu fand ich das Album „Mannigfaltig“ von Dominik Eulberg richtig gut. Die letzte LP von ihm ist ja nun schon eine Weile her. Das ebenfalls tolle „Diorama“ kam 2011 heraus.
„Djrum – Portrait With Firewood“ erhielt gleichwohl sehr viel Spielzeit. Die Platte stammt zwar aus 2018, ich habe sie aber erst Anfang dieses Jahres entdeckt. Was für ein Masterpiece!
Eine Empfehlung soll auch „Ochre – A Midsummer Nice Dream“ erhalten. Die Scheibe feierte 2019 ihr 15 jähriges Jubiläum. und kam deshalb in einer Special Edition neu raus. Wer die LP noch nicht kennt sollte unbedingt mal rein hören!
Das Label echospace aus den USA präsentierte im Juli die Kollektion „interpolation tapes + obsolete machines [series collection]“als eine Art Werkschau des Künstlers Radius. Wer Dubtechno mag, wird diese Sammlung lieben. „echospace“ sind bekannt für ihre hohen Qualitätsansprüche. Das gilt nicht nur für die Musik, vielmehr noch für die Qualität ihrer Tonträger. Denn diese sind exzellent abgemischt und offerieren eine hervorragende Pressqualität. Dazu wurde speziell in Japan ausschau gehalten. Japan ist in Vinylkreisen eine Art Mekka für gute Qualität. 

Diese kleine Auswahl sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ich 2019 meine große Liebe für harten Techno wieder vollends entdeckt habe und hauptsächlich eben diesen genoss. Ganz weit vorn stehen natürlich meine eigenen Mixe. Darin sind einfach jene Tracks verbaut, hinter denen ich zu 100% stehe und ich beim anhören null Kompromisse eingehen muss. Die in ihrer kohärenten Verschmelzung exakt nach meiner Vorstellung arrangiert sind.
Auf Techno bezogen, konnte man auch dieses Jahr die Beobachtung machen, dass das Tempo weiter steigt. Aktuell bewegt es sich jenseits der 130BPM, eher sogar um 135 und mehr. Wurde auch Zeit! Wie ich es bereits auf Taniths Blog kommentierte, macht Techno um 125BPM nicht so richtig Spaß. 

Die Crew der „PoleGroup“ wurde aber auch regelmäßig angehört. Sei es Adriana Lopez, Oscar Mulero, Zadig, Tensal, Lewis Fautzi, Kessell, Kwartz oder Cassegrain.
Genauso gern wie Richie Hawtin oder den guten alten James Ruskin mit seinem Longplayer „Delivered Into The Hands Of Indifference“, welchen ich gern bereits vor 20 Jahren gehabt hätte.

Es gab aber leider auch negative Nachrichten 2019 zu vermelden. Der überraschende Tod Keith Flints von „The Prodigy“ gehört ganz sicher mit dazu. Ich hätte die Band mit ihm gern nochmal live erlebt wie 2010 in Frankfurt. Das bei weitem lauteste Musikspektakel dem ich je beiwohnen durfte…

Technik

Da mich die Plattenspielersuche dieses Jahr so beschäftigt hat, steht ein Gerät in der Abteilung technische Geräte verdient ganz oben. 2019 hat mich besonders der Technics SL-1210 MK7 schwer beeindruckt. In der Kombination mit dem Ortofon Vinyl Master Silver Nadelsystem, dem A/D-Wandler Apogee duet und dem PhonoPre Gram Amp 2 Communicator von Graham Slee bin ich endlich auf einem Qualitätslevel für meine Schallplattenaufnahmen angekommen, bei dem ich mich richtig wohlfühle. Das war für mich als langjähriger Vinyl-Liebhaber ein wichtiger Schritt. 

Ansonsten ging die Reise viel „back to the roots“. Vor allem bei den Kopfhörern. Dieses Jahr stand der Entschluss fest, mich von den wenigen teuren Geräten zu trennen, dafür aber mehr von den günstigeren Vertretern zu besitzen. Die Preise für die aktuellen High-End Geräte sind einfach nur noch aberwitzig. 2000€ waren einmal das Limit, jetzt sind wir bereits bei 4000€ und mehr. Dafür bekomme ich schon richtig solide Lautsprecher! *kopfschüttel* Diese Preisspirale kann und will ich nicht unterstützen.
So ging schlussendlich auch der Beyerdynamic T5p 2nd Gen. und machte für mehrere andere Kopfhörer platz. Es kamen ein Sennheiser HD25-1, ein Ultrasone DJ1, ein AKG K701, ein Beyerdynamic DT240 Pro, ein Etymotic ER3XR und ein Sennheiser HD 58x Jubilee ins Haus. Das waren zumeist Kopfhörer die ich in der Vergangenheit bereits besaß und die ich über die Jahre vermissen gelernt habe. Alles vernünftige Kopfhörer. Jetzt switche ich die Teile je nach Laune und habe aktuell überhaupt kein Verlangen nach noch weiteren. Bei einem HifiMan HE-4 könnte ich aber nochmal schwach werden.

Reinfall des Jahres

Auch das andere Ende des Zufriedenheitsspektrum markiert eine Art Plattenspieler. Da ich im Laufe des Jahres mitbekam, dass meine Mutter noch einen kleinen Stapel Schallplatten hortet, sie dafür aber kein Abspielgerät besitzt, sollte es eins als Weihnachtsgeschenk werden. Da der Sinn für einen Premium-Player für mich nicht erkennbar war und aus Angst, durch falsche Handhabung teures Equipment schnell zu himmeln, entschied ich mich für eine günstige All-In-One Lösung – ein Produkt von Mersoco. Damit spart meine Mutter Platz, muss nur ein Gerät bedienen und sich um Verkabelung keinen Kopf machen,
Was dann aber hier angeliefert wurde, spottete jeglicher Beschreibung. Gut, dass ich das Teil vorab getestet habe. Zuerst bemerkte ich, dass das ganz Ding auf meinem Tisch kippelte. Für einen Plattenspieler selbstredend eine Katastrophe! Also mit etwas Bastelei die nicht verstellbaren Füße „ausgelevelt“. Zudem war auch das Nadelsystem völlig verdreht. Leider gab es an dem Tonarm keine Verstellmöglichkeiten. Also blieb mir nur mit sanfter „Gewalt“ das Pickup zu begradigen. Ich habe das Teil so gut eingestellt, wie es mir unter den gegebenen Umständen möglich war und trotzdem sprang die Nadel noch sporadisch. Diesen Fehlkauf konnte ich unmöglich so verschenken – ich hätte mich dafür geschämt! Es wurde dann schlussendlich doch ein anderer, vernünftiger Turntable.

Mehr gibt es von meiner Seite aus nicht zu erwähnen. Auch wenn in allen Bereichen natürlich viel mehr los war, möchte ich mich mit den oben genannten Erwähnungen begnügen. Zum Schluss könnte ich jetzt noch politisch werden und mich über die AfD auskotzen, die 2019 eindeutig zuviel Aufmerksamkeit bekam, ich bleibe aber, wie eingangs festgelegt, beim Begriff Musik und wünsche jedem der das hier gelesen hat ein gesundes Jahr 2020 mit der Portion Glück, die er oder sie für seine/ihre Wünsche und Ziele braucht.       ATTiX

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